Um Geld für die sehnlich gewünschten Inliner zu verdienen, kümmert sich Lulu dienstags um Oma Hilde.
Rezension
Lulus Urgroßtante ist in eine Wohnung in der Nähe gezogen, wo sie von einer Pflegerin betreut wird. Wenn die frei hat, springt Lulu ein. Die Treffen mit der alten Dame werfen Lulus Vorstellungen davon, wie Omas zu sein haben, gründlich über den Haufen. Trotz der vordergründig amüsanten Handlung mit kinderbuchtypisch überzeichneten Abenteuern, ist "Der Himmel kommt später" ein Buch über das Thema Tod. Lulu weiß, dass die 97jährige Dame bald sterben wird. In Gesprächen erfährt das Mädchen viel aus Hildes Vergangenheit und einiges an Lebensweisheit kommt zum Ausdruck. Der Tod ist dann das Ende eines gelebten Lebens, das in Erinnerungen fortbesteht. Theologische Deutungen des Themas vermeidet die Autorin, obwohl ein christlicher familiärer Hintergrund angedeutet wird. Übertrieben schlecht kommen Lulus Eltern in der Geschichte weg. Sie haben für Lulu wenig Zeit und schieben Verantwortung auf die Tochter ab. Letzterem Aspekt stehen viele gute Textstellen und humorvolle Situationen gegenüber.
Im Spagat zwischen Realität und Fiktion kein ganz ausgewogenes Kinderbuch, aber eines, das für Kinder ab 10 J. empfohlen werden kann und viele Gesprächsanlässe bietet.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Glitz, Angelika
Glitz, Angelika:
Der Himmel kommt später / Angelika Glitz. Ill. von Leonard Erlbruch. - Frankfurt : Fischer KJB, 2015. - 237 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-596-85669-5 geb. : EUR 12.99
Erzählungen 9-12 Jahre - Buch