Dima ist Palästinerserin, Myriam Jüdin. Beide träumen von einer anderen Zukunft, als sie gleichzeitig ein Einkaufszentrum betreten. Doch Dima trägt eine Bombe im Rucksack.
Rezension
Dieses Buch will niemand lesen, es schnürt einem das Herz zu. Acht Stunden sind es nur, die hier erzählt werden, die Geschichte zweier junger Frauen, fast noch Mädchen, eine begabte Palästinenserin, eine verträumte Jüdin. Ihr Weg nähert sich unaufhaltsam, die eine trägt Trauer in sich, die andere kalte Verzweiflung und eine Bombe. Die Autorin richtet ihr Scheinwerferlicht hastig von Person zu Person, von Myriam zu Dima, von Abraham, dem Wachmann, zu Said, dem Vater von Dima, vom Sprengstoffexperten Ghassan zu Shoshi, Myriams Mutter, von den Bauarbeitern auf Saids Baustelle zu den weinenden Arbeitern im Leichenschauhaus. Alles scheint unvermeidlich, die Verletzungen und Entehrungen, die in der Vergangenheit in das Land gesät wurden, tragen ihre grausamen Früchte. Und doch hofft man bis zum Schluss, dass sich diese beiden Mädchen begegnen und sich durch einen Blick oder ein Wort alles zum Guten wendet. Und dass es diese Hoffnung noch gibt, ist die einzige Hoffnung dieses Buches.
Beeindruckender Roman, der immer den Menschen im Blick hat und doch die Realität in Israel und den palästinensischen Gebieten darstellt. Entsprechend breit sind die Einsatzmöglichkeiten.Rezensent: Volker Dettmar
Personen: Kopetzki, Annette Ambrosio, Gabriella
Ambrosio, Gabriella:
Der Himmel über Jerusalem : Roman / Gabriella Ambrosio. Dt. von Annette Kopetzki. - Frankfurt am Main : Fischer, 2012. - 19 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-596-85471-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher