„Keine Seuche ist so tödlich und dabei so vermeidbar wie der Hunger.“ Diese globale Analyse mündet in der schrecklichen Erkenntnis, dass die Verantwortlichen die Tatsache des Hungers kennen und nutzen.
Rezension
Eine umfangreiche und vielseitige Analyse über die Hungerproblematik in der Welt. Der Autor war an vielen Orten weltweit und hat mit hungernden Menschen gesprochen. Fragt man sie nach ihren Wünschen, dann sehnen sie sich nach einer Kuh oder einem ausreichend großem fruchtbaren Stück Land. Sie wollen keine Millionäre werden, sie wollen keinen Hunger mehr haben. Dieses Buch wirft eine Menge Probleme auf. Es ist unbequem, erschütternd. Es erklärt ungeschminkt, dass 700 Millionen Menschen „übrig“ sind. Niemand wird ernsthaft den Hunger beseitigen wollen. Wirtschaftlich, politisch, demographisch nutzt er all denen, die nicht hungern. Übersehen wird dabei nur, der tägliche grausame Hungerstod von 25.000 Menschen. Am Ende bleibt die Frage: „Wie zum Teufel können wir weiterleben, obwohl wir wissen, dass diese Dinge geschehen?“ Nur der Einzelne kann aufstehen und versuchen etwas zu ändern. Er wird scheitern, aufstehen und versuchen besser zu scheitern, sagt uns Caparrós.
In Gemeindegruppen und -kreisen, in denen über soziale Verantwortung gesprochen wird. Ideal zur Predigtvorbereitung.Rezensent: Dirk Purz
Personen: Caparrós, Martín Giersberg, Sabine Grzimek, Hanna
Caparrós, Martín:
Der Hunger / Martín Caparrós. Dt. von Sabine Giersberg u. Hanna Grzimek. - Berlin : Suhrkamp, 2015. - 841 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-518-42512-1
Zeitkritik und Zukunftsfragen - Signatur: Se - Bücher