Der in Frankreich lebende marokkanische Autor analysiert die Herausforderungen durch den Islamismus, besonders in Frankreich.
Rezension
Der bekannte linksliberale Muslim beschreibt die Gründe für den islamistischen Terror in Frankreich, v.a. am Beispiel der Attentate auf jüdische Einrichtungen und die Satirezeitschrift æCharlie Hebdoæ. Dabei verteidigt er den französischen Laizismus, der für eine radikale Trennung von Staat und Religion eintritt. Zudem analysiert er die v.a. sozialen und kulturellen Gründe für das Anwachsen des Islamismus gerade unter jungen Einwandererkindern. Eine hohe Arbeitslosigkeit in den Vorstädten, eine fehlende gesellschaftliche Anerkennung und ein ausgeprägter französischer Rassismus, z.B. des Front National, führen zu einer Entwurzelung v.a. junger Muslime. Daneben geht er auf den Arabischen Frühling in Ägypten, Tunesien, Libyen, Syrien und Marokko ein. Die Analysen leuchten ein, sind aber oft nicht sonderlich differenziert. Zudem wiederholt sich etliches, da es sich z.T. um ältere Beiträge für verschiedene Zeitschriften handelt.
Das gut verständliche Buch ist eine gelungene Einführung in die Thematik mit Schwerpunkt auf Frankreich.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Ben Jelloun, Tahar
Ben Jelloun, Tahar:
Der Islam, der uns Angst macht / Tahar Ben Jelloun. Dt. von Christiane Kayser. - Berlin : Berlin Verl., 2015. - 127 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-8270-1289-0 kt. : EUR 10.00
Islam - Buch