Roman über ein abenteuerliches Leben zur Zeit des Ersten Kreuzzuges (ca. 1096-1099).
Rezension
Roman über die Teilnahme eines Rabbinersohnes, der, nachdem er als kleiner Junge bei einem Fastnachtsumzug entführt und getauft worden war, in einem Kloster aufwuchs. Dort erhielt er eine hervorragende Schulbildung. Eines Tages holte ihn jener Ritter, der vor Jahren in Mainz Zeuge der Entführung gewesen war, an seinen Hof. Hier lernte Samson, nun Julian, eine völlig neue Welt kennen, geriet in die Wirren der zum Kreuzzug aufbrechenden Reiterheere. Im Orient erlebte er das Treiben der Soldateska, die plündernd und mordend umherzog. Julian, der sich schon im Kloster gute Kenntnisse über Heilmethoden angeeignet hatte, drängte es die arabische und jüdische Medizin zu erlernen, doch als Christ war ihm der Zugang verwehrt. So kehrte er nach Europa zurück, um in Salerno Medizin zu studieren und herauszufinden, wer seine Eltern waren. Schließlich erfuhr er von seiner Entführung, traf seine Familie, wurde ein angesehener Arzt, erlebte erneut Pogrome gegen die jüdischen Gemeinden, floh mit seiner Familie nach Aschaffenburg, wo er unter dem Schutz des Erzbischofs seinen Lebensabend verbringen konnte.
Der Roman, dessen Handlungsabläufe hier und da etwas konstruiert wirken, möchte auf die religiöse und kulturelle Vielfalt der mittelalterlichen Welt in Orient und Okzident hinweisen, zu Versöhnung aufrufen und zur Hochachtung gegenüber der alten orientalischen Kultur und Wissenschaft beitragen.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Weiss, Ruth
Weiss, Ruth:
Der jüdische Kreuzfahrer : Roman / Ruth Weiss. - Mainz : VAT, 2014. - 297 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-95518-019-5 geb. : EUR 19.90
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