Die Geschichte des jungen Mannes Máni Steinn, die das Leben Islands zu der Zeit spiegelt, in der das Land seine Unabhängigkeit erhielt.
Rezension
Island 1918: Unberührt von den Katastrophen des Weltkriegs "draußen" bereitet sich Island nach fast sieben Jahrhunderten auf seine Unabhängigkeit von Dänemark vor: eine Zeit des Aufbruchs und des Aufruhrs. In dieser Zeit liebt Máni Steinn (Titel des isl. Originals: Mánasteinn, Mondstein), ein junger Mann ohne Eltern, ohne Arbeit, am Rande der Gesellschaft, Kinofilme, lebt geradezu in ihnen, verknüpft sie im Traum mit den Fäden seines Lebens. Da ergreift die Spanische Grippe das Land, wirft Tausende aufs Krankenlager, raubt Hunderten das Leben. Die Schatten des Lebens vertiefen sich. Leben und Tod, Realität, Fantasie, Geheimnisse bilden ein unauflösliches Ganzes... Ein erneutes Meisterwerk von Sjón auf weltliterarischem Niveau, leichter insgesamt zu lesen als sein letzter Roman "Das Gleißen der Nacht" (S. Fischer, 2011). Eine meisterhaft verflochtene Geschichte, die die Leser nicht nur mit einem ganz besonderen Helden beglückt, sondern mit unvergesslichen Bildern, die der phänomenale Stil Sjóns (Sigurjón Birgir Sigurðsson) beim Lesen hervorruft.
Für anspruchsvolle Leser isländischer Weltliteratur; für historisch Interessierte. Sehr gut einsetzbar in Literaturkreisen.Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Sjon
Sjon:
Der Junge, den es nicht gab : Roman / Sjón. Dt. von Betty Wahl. - Frankfurt : Fischer, 2015. - 149 S. : Ill. ; 21 cm. - Aus d. Isländ.
ISBN 978-3-10-002239-4 geb. : EUR 17.99
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch