Die Katze Mimi erlebt in Berliner Milieu etwas ganz Besonderes.
Rezension
Die Hauptperson Mimi, eine weiße Katze, lebt , umgeben von Erinnerungsstücken ihrer früheren Besitzer,allein in der Nähe des Berliner Landwehrkanals. Bei einem ihrer täglichen Rundgänge entdeckt sie eines kalten schneeigen Morgens dort einen riesigen Ozeandampfer,der sich auf seiner Amerikafahrt hierher verirrt hat und nun im Eis festgefroren ist.Mimi lernt schnell den Kapitän kennen und führt ihn und die hungrigen Matrosen zur Ankerklause. Der Dampfer ist natürlich eine Sensation in der Gegend. Mimi ererlebt fortan mit der Crew eine so fröhliche Zeit, dass sie mit Freuden ihrer Einladung folgt, mit ihr auf die Weiterreise zu gehen. Im allerletzten Moment kann sie sich allerdings doch nicht von ihrem Zuhause trennen und springt von Bord.
Mimi nimmt die Leser mit in ihre besondere Welt am Kanal mit seinen Schwänen, Grünhalsenten und Mooshühnern und dem bunten Händlertreiben. Die Autorin schafft eine dichte Atmosphäre zwischen gemütlichem Heim und klirrender Außenkälte. Die aus dem Englischen eingedeutschten Wörter(cat= Kätt) speziell in den eingestreuten Liedtexten, die, farblich abgesetzt, zu weitgehend unbekannten Melodien von Arbeiterliedern gesungen werden sollen, sind etwas befremdlich.Insgesamt ist mit den Illustrationen, je nach Außen- oder Innenräumen in kalten oder warmen Farben gestaltet, eine anrührende Geschichte entstanden, die neu nachdenken lässt über Heimat und Fremde, Zusammengehörigkeitsgefühl und Freundschaft und die Augen öffnet für andere skurrile Situationen.
Rezensent: Cornelia Dianati
Personen: Raidt, Gerda Kinsky, Esther
Der Käptn und die Mimi Kätt : Ein Wintermärchen / Esther Kinsky. Ill. von Gerda Raidt. - Berlin : Jacoby & Stuart, 2012. - 43 S.: überw. Ill. ; 29 cm
ISBN 978-3-941787-85-8
Signatur: Ju 1/2 - Bücher