Wie Eltern sich ihr Kind vorstellen oder von der Gefahr der Anpassung.
Rezension
Der kleine Tiger kommt ohne Streifen auf die Welt. Diese werden ihm erst durch die Eltern verliehen. Aber wie das so ist in vielen Familien, die Tigereltern vertreten unterschiedliche Ansichten darüber, wie ihr Kind aussehen soll. Der Vater will die Besonderheit des kleinen Tigers durch Längsstreifen hervorheben, während die Mutter ihn auch quergestreift liebt. Darüber geraten sie so sehr in Streit, dass der kleine Tiger selbst zum Pinsel greift. In einer Nachtaktion bemalt er sein Fell längs und quer. Aufgrund seiner Eigeninitiative wird er wirklich zu etwas Besonderem. Jetzt ist er nämlich ein karierter Tiger. Das erfreut nicht nur die Eltern, sondern auch seine Freunde und Lehrer. Denn auf seinem Fell lässt sich gut rechnen und Schach spielen, wodurch auch der kleine Tiger schnell und früh lernt. Doch eines Tages wäscht der Regen seine Längsstreifen ab. Nun zeigt sich, wie er wirklich aussieht. Dennoch bleibt er für alle der karierte Tiger.
Ein lebendiges doppeldeutiges Bilderbuch, in dem der Autor sehr behutsam seine Intention über den Anspruch von Eltern und die Anpassung von Kindern einwebt. Großformatige, farblich leuchtende Illustrationen. Für Kinder ab 3 J. und deren Eltern.Rezensent: Hilde Schnittker
Personen: Junge, Alexandra Usatschow, Andrej
Der karierte Tiger / Andrej Usatschow. Ill. von Alexandra Junge. Dt. von Simone Peil. - Zürich : Nord-Süd Verl., 2007. - o.Pag.: überw. Ill. ; 27 cm
ISBN 978-3-314-01517-5 geb. : EUR 12.80
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Buch