Ting-Kuo, Wang
Der Kirschbaum meines Feindes Roman
Bücher

Im boomenden Taiwan findet ein junges Ehepaar zueinander, zerbricht aber an den Härten der auf Geld fixierten Umwelt.


Rezension

Der Ich-Erzähler stammt aus kleinen Verhältnissen. Seine Mutter ist seit einem Verkehrsunfall schwerstbehindert. Der Vater verdient mühselig den Lebensunterhalt für die Familie als Hilfsarbeiter in einer Schule. Nach einem harten wirtschaftlichen Fehlschlag nimmt er sich das Leben. Nun muss der Ich-Erzähler für sich selbst sorgen. Erst absolviert er seine Armeezeit, dann findet er nach einigen erfolglosen Versuchen eine Stelle als Werbetexter in der Immobilienbranche. Bald wird Aki, eine junge Kellnerin, die Liebe seines Lebens. Auch Aki hatte eine schwere Kindheit. Schon früh kam beim Brand ihres Elternhauses ihre Schwester ums Leben. Ein Trauma, das Aki fortan als schwarzer Schatten begleitet. Nach und nach können die beiden Protagonisten miteinander über ihre inneren Verletzungen reden und dadurch Trost finden. Alles ändert sich aber, als der Ich-Erzähler beruflich aufsteigt. Die Möglichkeiten des Geldverdienens dominieren immer mehr ihrer beider Leben und zerstören es schließlich.

Die sensibel und teilweise äußerst spannend erzählte Geschichte eröffnet gute Einblicke in Grundstrukturen des menschlichen Lebens und in die Realität des Taiwans der Gegenwart.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Ting-Kuo, Wang Fiederling, Johannes

Schlagwörter: Ehe Ethik Arbeitswelt

Ting-Kuo, Wang:
Der Kirschbaum meines Feindes : Roman / Wang Ting-Kuo. Dt. von Johannes Fiederling. - Zürich : Arche, 2018. - 282 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-7160-2770-7

Zugangsnummer: 38733
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher