Nach einem Putsch berichten sechs Personen die Vorgänge aus ihrer Sicht.
Rezension
In einem nicht näher beschriebenen Land wird der Diktator gestürzt und sein Koch, sein Maler und sein Frisör gefangen genommen. Während im Land langsam wieder die Normalität einkehrt, berichten die drei Männer, die den Präsidenten regelmäßig gesehen und gut gekannt haben und deren Tochter, Ehefrau und Geliebte ihre Version der Dinge und enthüllen dabei ihre Geheimnisse, Lügen, Leidenschaften und Perversionen sowie ihre Verbindungen zum ehemaligen Machthaber. Für alle ist mit dem Putsch auch das eigene Leben aus den Fugen geraten, denn keiner ist frei von Schuld und alle haben ihre Gründe für die Korrumpierbarkeit, Machtgier und Rachegedanken, denen sie unterliegen. Die in Südafrika und Australien aufgewachsene und jetzt in den USA lebende Autorin legt einen fesselnden Debütroman vor, in dem nach und nach die tatsächlichen Zusammenhänge offenbar werden. Leider ist der englische Titel "Blutsverwandschaft" für die deutsche Ausgabe nicht verwendet worden, er wäre einfach treffender.
Eindrucksvolle Lektüre, gespickt mit Gewalt, Erotik, Spannung und Beklemmung, für politisch aber auch an den Abgründen der Menschen interessierte LeserInnen.Rezensent: Stefanie Drüsedau
Personen: Roth, Sabine Dovey, Ceridwen
Dovey, Ceridwen:
Der Koch, der Maler und der Barbier des Präsidenten : Roman / Ceridwen Dovey. Dt. von Sabine Roth. - 1. Aufl. - München : Luchterhand, 2009. - 223 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-630-87309-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher