Die Alltagsbanalitäten, Gedichte, Gedankensplitter und Erzählungen des Komikers Johann König (* 1972).
Rezension
Gleich 233 Minuten lang versucht der mehrfach ausgezeichnete westfälische Komödiant, sein Publikum zu unterhalten. Sobald man das Vorwort überstanden hat, in dem Johann König bühnenerprobte Texte, Reime und Gedanken sowie bisher unveröffentlichte Geschichten und Gedichte ankündigt, gibt er angeblich sein Bestes. Darunter versteht der respektlose Zyniker mit brüchiger Stimme vorgetragene Alltagsbanalitäten, die komisch wirken sollen. Meint der Zuhörer, dass der Höhepunkt der grenzwertigen Erheiterung mit dem „Dialog zwischen Vater und Sohn“ erreicht ist, dann sollte er noch bis zu dem Stück „Gott sieht fern“ durchhalten. Dort findet sich tatsächlich der Gipfel an Geschmacklosigkeit (Gott (!) nennt den Papst „armseliger debiler Armleuchter“. Innerhalb von sieben Tagen will der Allmächtige die Erde vernichten. Dazu schickt er seine und Verona Pooth‘s Tochter „Jesa“ auf die Welt, um die Menschheit auszurotten). Da können auch einige durchaus vorhandene humorvolle Kurzbeiträge des Komikers nichts mehr retten. – Diese CDs sind in jeder (christlichen) Bücherei fehl am Platz.
Die mit gequetschter Stimme vorgetragenen Texte, sollen die Zuhörer aus ihrer Langeweile befreien und erreichen genau das Gegenteil.Rezensent: Martina Mattes
Personen: König, Johann
König, Johann:
Der Königsweg : Triumph der Langeweile / Johann König. - Berlin : Argon, 2010. - 3 CDs ; 233 Min.
ISBN 978-3-866-10-933-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher