Ein Bilderbuch.
Rezension
Alles könnte für Helene perfekt sein – wäre da nicht ihr Vater, ein Krakeeler. „Es war nämlich so, dass Helenes Vater nicht normal reden konnte. Alles, was er sagen wollte, kam als lautes Gebrüll aus ihm heraus.“ Helene will weder selbst zum Krakeeler werden, noch sich diesem Gebrüll weiter aussetzen. So packt sie ihre Sachen und zieht aus. In fast fröhlicher Weise bricht dieses Bilderbuch mit einem Tabu. Es erzählt von einem brüllenden Vater, gibt dem Phänomen einen Namen und eröffnet Handlungsstrategien, um sich vom Gebrüll nicht einschüchtern oder klein machen zu lassen. Am Ende kommt es zu einer überraschenden Begegnung. Natürlich will das Bilderbuch Kinder nicht zum Weglaufen aus ihrer Familie motivieren. Aber es kann zur Stärkung von Selbstbewusstsein und Autonomie beitragen. Allerdings wird dies vor allem dann gelingen können, wenn aufmerksame und zugewandte Erwachsene das Kind beim Lesen und Betrachten dieses Buches begleiten. Daher: geeignet zum Gebrauch mit pädagogischen Fachkräften und anderen Erwachsenen, die Kindern auch in schwierigen Situation dazu ermutigen wollen, ihr Leben selbst aktiv zu gestalten.
Rezensent: Susanne Betz
Personen: Waechter, Philip Port, Monika
Der Krakeeler / Philip Waechter. Ill. von Monika Port. - 1. Aufl. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2010. - o. Pag. : überw. Ill. ; 24 cm
ISBN 978-3-407-79407-9
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher