Fotos und Tagebücher, die die Realität des Krieges schildern, verbinden zwei junge Kriegsfreiwillige des 1. Weltkriegs.
Rezension
Der junge Ferdinand meldet sich, angesteckt von der Begeisterung des Jahres 1914, als Kriegsfreiwilliger. Angesichts der Realität in den Schützengräben verliert er schnell seine Illusionen. Jetzt ist nicht mehr der Kampf gegen die „Franzmänner" sein Ziel, sondern die Dokumentation der Schrecken und Gräueltaten in Fotos und Tagebuchaufzeichnungen. Ein zweiter junger Soldat, Max, kommt in den Besitz der Tasche mit den wertvollen Zeugnissen. Nach dem Krieg wird er gegen viele Widerstände versuchen, die Wahrheit ans Licht zu bringen, auch dem getöteten Ferdinand zu Ehren.
Dass das Bemühen um die Dokumentation der Kriegsrealität im Mittelpunkt der Geschichte steht, bewirkt eine gute Balance zwischen emotionaler Nähe zu den handelnden Personen und analytischer Distanz. Die Erzählung geht über die reine Schilderung der Kriegssituation hinaus, leuchtet den geschichtlichen Kontext aus und schlägt auch den Bogen zum heutigen Leser, der auf authentische Dokumente über den Krieg angewiesen ist.
Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Zöller, Elisabeth
Zöller, Elisabeth:
Der Krieg ist ein Menschenfresser / Elisabeth Zöller. - München : Hanser, 2014. - 277 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-446-24510-5
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher