Kindlich-naive Aquarelle in Comicform zeigen die negativen Erfahrungen französischer und deutscher Soldaten im Ersten Weltkrieg.
Rezension
Die runden Formen und sanften Farben der Bilder lassen die Realität des Krieges mit den Schützengräben, den Schlachtfeldern und zerstörten Dörfern in Lothringen noch unnatürlicher und unwirklicher erscheinen. Delestre gehört zu der Generation, die aus den Erzählungen ihrer Großeltern von dem Leid und den Grauen des Krieges von 1914 bis 1918 erfuhren. Bei vielen Familien im Elsass und Lothringen waren die Soldaten zweigeteilt, ein Teil musste die deutsche Uniform und ein Teil die französische Uniform tragen. Dies hat manche Familien zerrissen. Mit von Claudel ausgewählten Zeitzeugenkommentaren und literarischen Zitaten bilden die Zeichnungen eine mosaikartige Chronik der Jahre 1914-1918 ab. Das gemeinsame Leid, die vielfältigen Beschädigungen und schlussendlich die beginnende Aussöhnung stehen allerdings im Vordergrund. Es wird nichts verherrlicht und beschönigt, die Autoren, geprägt durch die Region, wollen keine Schuld zuweisen.
Ein sehr wichtiges Buch für die Region Baden, Pfalz und Saarland, es gehört in die engere Auswahl der Bücher über den 1. Weltkrieg.Rezensent: Martin Ertz-Schander
Personen: Delestre, Philippe Claudel, Philippe Effmert, Anne
Delestre, Philippe:
Der Krieg ist vorbei : Bilder und Texte zum Frieden in Europa / Philippe Delestre. Mit einem Vorwort von Philippe Claudel. Dt. von Anne Effmert. - Mainz : VAT, 2014. - 103 S. : überw. Ill. ; 18 cm. -
ISBN 978-3-95518-009-6
Geschichte (einschl. Kulturgeschichte), Zeitgeschichte - Signatur: Jg - Bücher