Diese Erzählungen über Männer sind wie Naturgewalten, zu jeder Zeit kann plötzlich die Katastrophe hereinbrechen.
Rezension
Eine Glocke schieben sechs Männer mühsam in einem Handkarren durch eisiges Wetter. Unwegsam ist die Strecke, die Glocke scheint verflucht zu sein. Der Weg wird zum Fiasko. Zwei Brüder, inzwischen alt, wohnen ihr ganzes Leben in einer Hütte abseits der Zivilisation. Sie brauchen nicht viel, sie haben einander. Die Welt um sie herum verändert sich. Sie aber leben mit ihren liebevollen Erinnerungen. Ein grandioser Text. Ein Mann besucht die Ausstellung des Malers Pieter Bruegel dem Älteren. Sein Lieblingsbild „Die Jäger im Schnee" scheint lebendig zu werden. Der Betrachter wird zum Teil der Szene des Bildes. In achtzehn Erzählungen stehen Männer im Mittelpunkt. Zu unterschiedlichen Zeiten leben sie ihr Leben als Jäger, Farmer, Holzfäller, Viehzüchter, Handwerker, oft einsam, konfrontiert mit einer rauen Wirklichkeit, für die sie selbst auch verantwortlich sind. Der Autor ist ein Meister der Erzählkunst und Naturbeschreibung. Titel und Umschlagbild täuschen, das ist keine leichte Kost.
Das Buch eignet sich für Gesprächskreise.Rezensent: Gesine Meerheimb
Personen: Myers, Benjamin Wasel, Ulrike Timmermann, Klaus
Myers, Benjamin:
Der längste, strahlendste Tag : Erzählungen / Benjamin Myers. Dt. von Ulrike Wasel u. Klaus Timmermann. - Köln : DuMont, 2022. - 267 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8321-8176-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher