Familienroman über die Schatten der Vergangenheit und die Suche nach der eigenen Identität.
Rezension
Daniel Kowalskis Familiengeschichte könnte zerrissener nicht sein: Die Familie seiner Mutter ist jüdisch. Viele ihrer Verwandten sind in KZs umgebracht worden. Sein seit langem verstorbener Vater kommt aus einer der prominentesten Kriegsverbrecherfamilien der Nazizeit. In der Chemiefabrik des Großvaters wurde Zyklon B hergestellt. Daniel wächst im Haus seiner Großeltern mütterlicherseits auf, bis er das Haus überstürzt verlassen muss. 17 Jahre später darf er noch einmal zurück, um sich aus dem Keller Erinnerungsstücke mitzunehmen. Dort findet er das Tagebuch des Vaters. Die Lektüre weckt in ihm den Verdacht, der Vater könnte seinen Tod nur inszeniert haben, um der erdrückenden Familiengeschichte zu entkommen. Daniel macht sich auf die Suche, nach dem Vater und der eigenen Identität. Ein berührender Familienroman über die Bewältigung der Vergangenheit, Versöhnung und das Abschiednehmen.
Familien- und Zeitgeschichte, fesselnd in einen Roman gepackt. Unbedingt lesenswert für literarisch und geschichtlich Interessierte.Rezensent: Dagmar Paffenholz
Personen: Slupetzky, Stefan
Slupetzky, Stefan:
Der letzte große Trost : Roman / Stefan Slupetzky. - Reinbek : Rowohlt, 2016. - 250 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-06152-4 geb. : EUR 19.95
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