Geschichte zweier Außenseiter.
Rezension
Arend, Sohn von Künstlern, kann den Regen rufen. Neele, das von ihrer Mutter vernachlässigte Mädchen, zaubert die Sonne herbei. Bei Beiden tritt die Gabe schon im Kindesalter auf. Arend, Anfang 30, erhält plötzlich verwirrende Zettel, die darauf hindeuten, dass er bald sterben muss. Er steigert sich in diesen Gedanken hinein, fühlt sich verfolgt und scheint nicht mehr zwischen Realität und Einbildung unterscheiden zu können. Doch die Seelenverwandtschaft mit Neele hilft ihm. Der Leser wird verwirrt durch viele Zeitsprünge und den ständigen Wechsel zwischen Realität und Einbildung. Die Lektüre erfordert Konzentration, es gibt einige Längen, aber vor allem auch herrlich skurrile und fantasievolle Ideen, so z. B. Arends Huhn, welches noch nie ein Ei gelegt hat, liebend gern Schoko-Müsli frisst und ihm an der Leine wie ein Schoßhund folgt. Die Beschreibung des Regens fasziniert: vom feinen sommerlichen Nieselregen über einen „stillen, höflichen Londoner Regen“ bis zum Gewittersturm.
Die bisher als Kinderbuchautorin bekannte Autorin hat einen voluminösen Roman für Erwachsene geschrieben, fantasievoll, voller Situationskomik und mit überraschender Lösung.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Michaelis, Antonia
Michaelis, Antonia:
Der letzte Regen : Roman / Antonia Michaelis. - Augsburg : Wißner, 2009. - 607 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-89639-689-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher