Steinert, Hajo
Der Liebesidiot Roman
Bücher

Sigmund Seiler erzählt von der zufälligen Kantinen-Begegnung mit einer Frau, die für ihn zur Obsession wird.


Rezension

Der bekannte Literatur-Kritiker Hajo Steinert lässt in seinem Erstlingsroman Sigmund Seiler, 58 Jahre, Sprecher von Beruf und alleinerziehender Vater der 16 Jahre alten Susi, von sich als Liebesidioten erzählen. Wegen eines Bandscheibenvorfalls in der Reha-Klinik liest Seiler dort Kapitel seiner Lebensgeschichte ausgehend von der Zufallsbegegnung mit "Simonetta" vor. Steinert lässt Seiler eloquent, ausschweifend von seinem Liebesleben erzählen. Jugenderinnerungen, Bordell- und Swingerclub-Erfahrungen und seine Ehe werden teils leidend reflektiert, mittels lyrischer Zitate von Büchner sowie Bergerac kommentiert und dem Klinik-Publikum, ergo dem Leser, dargeboten. - Sicher ist eine ironische Distanz zur Figur beabsichtigt und nötig, um deren Bauchnabelschau amüsant zu finden und die Fabulierlust zu genießen, doch ein Großteil der Leser wird dies als Zuviel, folglich langatmig und ermüdend, empfinden.

Nur geeignet für ein kleineres Publikum der literarisch anspruchsvolleren Leser, die sowohl die nötige Distanz als auch Empathie für die Figur des Liebesidioten mitbringen.

Rezensent: Kathrin Vogel


Personen: Steinert, Hajo

Schlagwörter: Männer Liebesleben

Steinert, Hajo:
Der Liebesidiot : Roman / Hajo Steinert. - München : Knaus, 2015. - 285 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8135-0429-3

Zugangsnummer: 33981
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher