Ein Eisenbahnzug voller europäischer Schriftsteller tourt durch Europa, um seine literarischen Werke vorzustellen.
Rezension
Dieser Roman ist eine Groteske. Mehrere europäische Schriftsteller präsentieren ihre Werke in europäischen Hauptstädten. Worum es letztlich geht, ist offen. Der Leser muss sich selbst entscheiden: Beschreibt Lasha Bugadze die internen Produktionsbedingungen europäischer Schriftsteller? Ist das Buch politisch, weil es im Konflikt zwischen Russland und Georgien angesiedelt ist? Ist es eine erotische Geschichte, in der der Georgier Zaza eine neue Liebe sucht? Ist es ein psychologischer Roman, in dem sich Zazas anfänglicher Respekt vor seinen Kollegen wandelt in die Einsicht in das Menschliche und Menschelnde seiner Zunftgenossen. Oder geht es um die Überwindung einer Schreibblockade? Rasant fährt dieser Zug durch Europa. Im Zug gibt es Missverständnisse, Eitelkeiten. Reflexionen der Teilnehmenden unterbrechen den Gang der Handlung. Amüsant und temporeich schildet Lasha Bugadze den Express.
Wen das Menschelnde nicht abstößt, bekommt eine kurzweilige Lektüre. Man liest, amüsiert sich und legt das Buch weg.Rezensent: Martin Schulz
Personen: Bugadze, Lasha Haratischwili, Nino
Bugadze, Lasha:
Der Literaturexpress : Roman / Lasha Bugadze. Dt. von Nino Haratischwili. - Berlin : Ullstein, 2018. - 314 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-548-29088-1
Europa (einschl. Russland und Türkei) - Signatur: Ed - Bücher