Der dramatische Lebensweg des Sozialisten Trotzki (1879-1940).
Rezension
Der kubanische Autor Padura präsentiert im vorliegenden Werk Trotzkis Jahre im Exil, beginnend mit der heimatlichen Verbannung, der Entwurzelung und einer daraus resultierenden Flucht mit immer wiederkehrender Ausgrenzung seitens europäischer Staaten. Padura bindet die familiären Repressalien der Kinder und Enkelkinder - unter Stalins allumfassender Rache - ein, zeichnet das Porträt eines Dissidenten, der 1932 sämtliche verfassungsmäßigen Rechte sowie den Schutz des Staates verliert, womit eine dramatische Odyssee ihren Anfang findet. Parallel dazu führt der Lebensweg des Trotzki-Attentäters Ramon Mercader zu den Schauplätzen der Weltrevolution über den Spanischen Bürgerkrieg zum Moskau der stalinistischen Prozesse, streift das Prag der 1968er und endet - letztendlich - im Mexiko Frida Kahlos sowie Diego Riveras, die Trotzki Asyl gewähren, in dessen Umfeld die Fäden der Protagonisten zusammenlaufen, eine Konfrontation unausweichlich scheint.
Retroperspektiv wird, detailliert, historisch untermauert, in epischer Dichte ein Jahrhundert, mit allen emotionalen und politischen Turbulenzen, aufgerollt. Interessanter, gut lesbarer Roman. Geeignet für alle Gemeinde- und Patientenbüchereien.Rezensent: Brigitta Morgenstern
Personen: Hartstein, Hans-Joachim Padura, Leonardo
Padura, Leonardo:
Der Mann, der Hunde liebte : Roman / Leonardo Padura. Dt. von Hans-Joachim Hartstein. - Zürich : Unionsverl., 2011. - 730 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-293-00425-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher