Biographien von Frauen, die in sehr unterschiedlichem Kontakt mit Luther standen.
Rezension
Das ausgehende Mittelalter schrieb bekanntlich die Rolle der Frau exakt fest und setzte ihrem Handeln feste Grenzen innerhalb der Gesellschaftsordnung, die sie auf die Pflichten der Hausfrau und Mutter festlegte, differenziert nach der Schicht, der sie durch den Ehemann angehörte. In Martin Luthers Leben spielte naturgemäß zunächst seine Mutter, dann die Wirtin in Eisenach während der dortigen Schulzeit eine Rolle, später die Ehefrauen seiner Freunde und schließlich seine Eheliebste und die drei Töchter. Aber in seinen Briefen und Tischgesprächen wird deutlich, dass es weitaus mehr Frauen gab, Fürstinnen, Bittstellerinnen, Anhängerinnen seiner Lehre. Das in dem schön gestalteten Band zusammengetragene Material spürt ihnen nach und zeigt die Ambivalenz des reformatorischen Denkens für die Epoche. Obwohl thematisch Frauen im Fokus stehen, entsteht gleichzeitig ein Blick auf die vielfältigen Aktivitäten des Reformators.
Ein lesenswerter Beitrag zur Reformationszeit und besonders zur gesellschaftpolitischen Situation von Frauen und den aus der neuen Lehre erwachsenen Veränderungen.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Weigelt, Sylvia
Weigelt, Sylvia:
„Der Männer Lust und Freude sein“ : Frauen um Luther / Sylvia Weigelt. - Weimar : Wartburg Verl., 2011. - 160 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-86160-241-5
Sammelbiografien, Briefsammlungen - Signatur: Ba - Bücher