Die 14-jährige Französin Fanette verfolgt nahe Köln die Spuren einer jüdischen Familie in Nazi-Deutschland.
Rezension
Seit Jahren ist die Pariserin Fanette mit dem betagten Aron Schatz befreundet. Er findet es gut, dass die 14-Jährige sich bei einem Schüler-Auslandsaufenthalt seine Heimat Deutschland ausgewählt hat. Fanette darf einige Wochen in der Nähe von Köln verbringen; in ihrem Gepäck hat sie einen siebzig Jahre alten Zettel, auf dem steht: „Ein schwarzer Damenmantel zur Aufbewahrung“. Sie recherchiert, findet das Kleidungsstück und trifft Leute, welche nicht nur Aron Schatz gekannt haben, sondern auch die Dame, für die der Mantel angefertigt wurde. Der alte Herr wird inzwischen von Fanettes Schulfreund Mohammed alias Moumouche betreut. Die Freundschaft zwischen dem alten jüdischen und dem jungen muslimischen Franzosen könnte fruchtbarer nicht sein. Auf ebenso kunstvolle wie einzigartige Weise werden hier anhand eines Mantels die Schicksale von Juden und Nicht-Juden in Nazi-Deutschland so erzählt, dass junge wie ältere Leser*innen gebannt in die Geschichte eintauchen werden. Prädikat besonders wertvoll!
Ein in jeder Beziehung beeindruckendes Jugendbuch, dem man viele Preise und Ehrungen wünscht. Auch als Klassenlektüre ab der 9. Klasse ein großer Gewinn.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Jünger, Brigitte
Jünger, Brigitte:
Der Mantel / Brigitte Jünger. - Wien : Jungbrunnen, 2019. - 203 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7026-5932-5
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher