Das Leben der unteren Mittelschicht im postsozialistischen Kiew.
Rezension
Jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe macht sich Irina von ihrem trostlosen Vorort auf den Weg in die Hauptstadt nach Kiew, um ihre Muttermilch für Geld abpumpen zu lassen. Die alleinerziehende Mutter verdient ihr karges Geld als Amme. Dima arbeitet bei der Drogenfahnung am Flughafen und lässt sich eines Tages dazu hinreißen einen Koffer mit höchst merkwürdigen Ampullen zu stehlen. Und Semjon, Sicherheitschef eines Parlamentsabgeordneteten, führt als Mondsüchtiger ein regelrechtes Doppelleben. Andrej Kurkow erzählt atmosphärisch dicht vom (Über-)Leben dieser drei Protagonisten in der postsozialistischen Ukraine. Immer stärker verwebt er die drei Handlungsebenen miteinander um sie in einer ebenso makaberen wie unterhaltsamen Gesellschaftssatire münden zu lassen.
Skurril und witzig geschrieben, voller absurder Einfälle. Gerne empfohlen für alle mit Sinn für schrägen HumorRezensent: Dagmar Paffenholz
Personen: Grebing, Sabine Kurkow, Andrej
Kurkow, Andrej:
Der Milchmann in der Nacht : Roman / Andrej Kurkow. Dt. von Sabine Grebing. - Zürich : Diogenes, 2009. - 537 S. : 20 cm. -
ISBN 978-3-257-06727-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher