Als Bastien in Rente gehen muss, entscheidet er sich, zu sterben. Aber vorher begegnet er noch Rose. Kitsch? Nein!
Rezension
Gab es eine tibetanisch klösterliche Lebensgemeinschaft in Berlin während des Dritten Reiches? Hat Bastien dort Sanskrit gelernt? Oder ist das eine Lüge? Eine von denen, die wie beim Märchen, den Zuhörenden zu leben helfen? Bastien bleibt auch nach dem Ende des Buches ein rästelhaft anziehender Mann, von dem die Leserin mehr nicht weiß als weiß. Dafür werden die Menschen, denen er begegnet und die er zart und intensiv berühert, um so klarer. Rose, alleinerziehend, treibt mit der Wahrheit ihre Mutter in den Selbstmord. Ist das Schuld? Bastien sagt: Nein. Und Paul, der kleine Sohne Roses, der später im Roman einen Roman über Bastien und seine Mutter schreibt? Was ist mit ihm? Schreibt er die Wahrheit? Wieviel Wahrheit verträgt die Liebe? Bastiens Schuld, die sein ganzes Leben niedergedrückt haben mag, stellt sich als unerheblich heraus. Während andere, die sich rechtschaffen wähnen, als schuldig erkennbar werden. Ein Wechselspiel. Ein tolles Buch, sagenhaftes Setting: Lhasa. Romantik.
Gottesdienst zum Buß- und BettagRezensent: Christiane Thiel
Personen: Blas de Roblès, Jean-Marie Schmidt-Henkel, Hinrich
Blas de Roblès, Jean-Marie:
Der Mitternachtsberg : Roman / Jean-Marie Blas de Roblès. Dt. von Hinrich Schmidt-Henkel. - Frankfurt : Fischer, 2017. - 174 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-10-009642-5
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