Sieben Tiergeschichten über existentielle Fragen und Sehnsüchte der Menschen.
Rezension
Mit diesem schmalen Band erscheinen zum ersten Mal Geschichten der japanischen Autorin Mikie Ando auf Deutsch. In sieben Tier-Fabeln erzählt sie von der Frage nach dem Sinn des Lebens, dem Umgang mit Fressen und Gefressen werden, dem Verweilen in der Gegenwart und immer wieder von der Sehnsucht nach Freundschaft über alle Unterschiede hinweg. Da schwören sich eine Kaulquappe und eine Libellenlarve ewige Freundschaft und erkennen sich auch nach ihrer Verwandlung wieder. Ein Kragenbär lädt den Sichelmond in seine Höhle ein und einem Raben gelingt die Unmöglichkeit ein Silberreiherweibchen zur Freundin zu gewinnen. In kurzen Sätzen geschrieben, sind die Geschichten zwar leicht lesbar, fordern aber mit ihrem oft skurrilen Humor und der durchschimmernden fernöstlichen Denkweise ein sich Einlassen auf Fremdes, oftmals auch Befremdliches. Eigenwillig wirken auch die Illustrationen von Shimowada Sachiyo, die den Charakter von Kinderzeichnungen einzufangen versuchen.
Nur für Büchereien mit Lesern, die sich gern auf Eigenwilliges einlassen.Rezensent: Gudrun Rathke
Personen: Mikie, Ando
Mikie, Ando:
Der Mond zu Gast : 7 ungewöhnliche Geschichten aus Japan über das Leben und das Glück / Ando Mikie. Ill. von Shimowada Sachiyo. Dt. von Koyama Yoko u. Peter Siebert. - 1. Aufl. - Basel : Baobab, 2011. - 102 S. : Ill. ; 19 cm. - Aus d. Japan.
ISBN 978-3-905804-34-8 geb. : EUR 16.50
Sagen, Fabeln, Schwänke, Legenden - Buch