Eine bewegende Darstellung der Beziehungen unterschiedlichster Personen. Die Leitfrage: Können sich Menschen verändern?
Rezension
Die Handlung ist skurril, doch die Charaktere der Beteiligten werden meisterhaft dargestellt. Der kleine Paolo lebt mit seinen Eltern am südlichsten Ende Chiles in einem einsamen Haus ein karges, isoliertes Leben, bis der Mörder Angel auftaucht. Er ist auf der Flucht und tötet ohne zu zögern Paolos Eltern. Er schafft es aber nicht, das Kind zu töten. Für ihn und für Paolo entwickelt sich eine ergreifende und spannnungsreiche Beziehung. An diesem Prozess ist bald auch Luis beteiligt. Er ist nicht vor der Polizei, sondern vor seiner eigenen Vergangenheit auf der Flucht. Er kann lesen und schreiben und öffnet den beiden anderen den Blick in eine ihnen unbekannte Welt. Er und Angel wetteifern um die Liebe des Kindes. Faszinierend wird der Leser in die beglückenden und enttäuschenden Erfahrungen und psychologischen Entwicklungen der drei hineingezogen. Eindrucksvoll dann noch die Begegnung mit einem einsamen Holzfäller. Seine Frau und drei Kinder waren vor Jahren von Angel ermordet worden.
Eine ergreifende und anregende Erzählung, Jugendlichen und Erwachsenen unbedingt zu empfehlen.Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Vogel, Maja von Bondoux, Anne-Laure
Bondoux, Anne-Laure:
Der Mörder weinte / Anne-Laure Bondoux. Dt. von Maja von Vogel. - Hamburg : Carlsen, 2014. - 172 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-551-58309-3
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher