Alfie Kohn hat angekündigt, in diesem Buch verschiedene Erziehungsmythen - wie den der "Helikoptereltern" - aufzudecken.
Rezension
Schlägt man den Autoren bei Wikipedia nach, erhält man die Information, dass er eine "controversial figure" sei. Der Klappentext dieses Buches verspricht: Erziehungslügen - "Alfie Kohn entlarvt sie alle". Und so wettert Kohn in diesem Werk los, vor allem über Traditionalisten, die nichts vom Kindeswohl verstünden, und Wissenschaftler, die mit ihren nichtssagenden Studien Meinungen manipulieren würden. Diese wissenschaftlichen Meinungen seien teilweise schlecht belegt und nicht fundiert. Alfie Kohn hat deswegen auch eine ausführliche Literaturliste an dieses Werk gehängt. Leider ist die relativ nichtssagend, wenn gerade die schärfsten Thesen dieses Buches nicht über Fußnoten verfügen. Anders formuliert: Kohn macht genau die Fehler, die er Anderen vorwirft. Und er versäumt es, aus seiner ex-negativo-Argumentation etwas Produktives zu machen - zu konkreten Vorschlägen kommt es nicht, große Ankündigungen münden in schwammigen Formulierungen.
Dass Kohns Buch nicht im Programm "Fachbuch" läuft, hat einen Grund. Aber auch als Ratgeber taugt es nicht: Geliefert werden nur Wutreden und wenige Anstöße zum Weiterlesen.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Nohl, Andreas Koch, Claus Kohn, Alfie
Kohn, Alfie:
Der Mythos des verwöhnten Kindes : Erziehungslügen unter die Lupe genommen / Alfie Kohn. Mit einem Vorwort von Claus Koch. Dt. von Andreas Nohl. - Weinheim : Beltz, 2015. - 304 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-407-85757-6
Außerschulische Kinder- und Jugenderziehung - Signatur: Pc 2 - Bücher