Die neunjährigen Zwillinge Amed und Aziz werden getrennt, als einer in den Märtyrertod geschickt wird.
Rezension
Die Zwillingsbrüder Amed und Aziz wachsen am Rande der Wüste in einem ungenannten Land des Nahen Ostens auf; die Großeltern haben in harter Arbeit einen Orangenhain (so der Originaltitel) geschaffen. Doch der relative Frieden wird gestört, als eine feindliche Bombe das Haus der Großeltern mitsamt Einwohnern zerstört. Der Vater der Kinder wird aufgefordert, Rache zu üben, indem er einen seiner beiden Söhne als Selbstmordattentäter zu den Feinden schickt. Die Wahl, welcher Bruder überleben darf, ist herzzerreißend. Die Mutter verzweifelt am Hass der Männer in ihrem Land. Später erfährt der Überlebende, dass sie von ihren eigenen Leuten manipuliert wurden und der Bruder keineswegs einen Märtyrertod gestorben ist. Aus der Sicht des überlebenden Bruders erzählt der Autor mit großer Sensibilität und in poetischer Sprache seine Geschichte vom Missbrauch von Vertrauen. Die Mechanismen von Terror und Gegenterror werden offengelegt.
Ein erschütternder Antikriegsroman, der in keiner Bücherei fehlen sollte.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Tremblay, Larry
Tremblay, Larry:
Der Name meines Bruders : Roman / Larry Tremblay. Dt. von Angela Sanmann. - München : Beck, 2015. - 176 S. ; 19 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-406-68341-1 geb. : EUR 17.95
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