20 Jahre im Leben des unbekannteren Bach-Bruders Johann Jacob (1682-1722), Flötist, dargestellt in seiner Zeit-Epoche.
Rezension
Ein Journalist der Landeskirche Sachsens schreibt zum unbekannteren Bach-Bruder Johann Jacob, zunächst Stadtpfeifer. Beim schottischen Lehrer Sinclair wird er zum Oboisten, und als dieser Offizier beim schwedischen König Karl XII. ist, dort "Kunstpieper". Anschaulich und kulturhistorisch sehr genau baut Schmidt um Bach ein Zeitbild auf, von 1695 bis 1715, das Bachs Leben vermittelt - Kapitel jeweils mit Orts- und Zeitangaben. Dies Gerüst aus historisch belegten Figuren sowie Musikern, Barbieren, Feldpredigern, Soldaten, charakterisiert er in Glaube, Leben und hervorragend in Sprache und Begriffen (»Pleißathen«), bis zum Zigeuner-Sprachenmischmasch, von denen der Wandergeselle noch virtuoseres Spiel lernt. Welthistorie nimmt sehr detailliert den größten Teil ein: Politik um Schwedens König und Sachsens August bis zum Osmanischen Reich sowie das Heer samt Stimmung, Hunger, Feldzügen. Gedanken fließen ein wie: "Ohne Tod kein Leben" oder: Musik steht für sich, dient nicht nur der Ehre Gottes.
Mehr Historie als Biographie. Geduld und Spaß an detailliert-historischen Kriegs- und Lebensschilderungen und Sprache damals, sind nötig. Für speziell interessierte Leser.Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt
Personen: Schmidt, Olaf
Schmidt, Olaf:
Der Oboist des Königs : Das abenteuerliche Leben des Johann Jacob Bach. Roman / Olaf Schmidt. - Köln : Galiani Berlin, 2019. - 590 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-86971-185-0 geb. : EUR 25.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Schmi - Buch