Ein zärtlicher Roman über Familienbande und Aufbruch.
Rezension
Nach dem Tod der Eltern haben sich die drei Geschwister der Familie Gabel auseinandergelebt. Während die alleinerziehende Sidsel als Restauratorin in einem Kopenhagener Museum arbeitet, schlägt sich Niels als Plakatierer ohne festen Wohnsitz durch. Ea, die älteste der drei, lebt seit Jahren in San Francisco und versucht, mit einer Seherin Kontakt zur verstorbenen Mutter aufzunehmen. Doch dann müssen die Geschwister auf einmal Stellung zueinander und ihrer Vergangenheit beziehen. Ein beglückendes und zärtliches Buch über das Wagnis, alte Hüllen abzustreifen und Veränderung zuzulassen. Die Geschichte der drei Geschwister wird bis zu einem gewissen Punkt beleuchtet, um zu verstehen, warum sie sich auseinander gelebt haben. Die Fäden dann wieder zusammenlaufen zu lassen und die Rückblenden in die Vergangenheit zu verweben, ist der dänischen Autorin Caroline Albertine Minor sehr gut gelungen. In zärtlichen Tönen zieht sich das zweideutige Wortspiel des Titels durch das ganze Buch.
Für alle, die bereit sind, sich auch mit dem eigenen Leben auseinander zu setzen, ein absolut lesenswertes Buch.Rezensent: Andrea Zimmermann
Personen: Minor, Caroline Albertine Allenstein, Ursel
Minor, Caroline Albertine:
Der Panzer des Hummers : Roman / Caroline Albertine Minor. Dt. von Ursel Allenstein. - Zürich : Diogenes, 2021. - 332 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-257-07178-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher