Spannende und informative Analyse der Schlüsselmomente des NSU-Prozesses

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Rezension

Ein Jahr nach Ende des NSU-Skandals beschäftigt sich Gisela Friedrichsen, Deutschlands bekannteste Gerichtsreporterin, noch einmal ausgiebig mit dem Gerüst des Strafprozesses. In einem chronologischen Ablauf beschreibt sie, warum die Erwartungen an diesen „historischen Prozess“ nie erfüllt werden konnten, wie das Gericht trotz falscher und fehlender Aussagen von Angeklagten und V-Leuten mühsam Licht ins Dunkel brachte und am Ende trotzdem viele Angehörige frustriert über das Urteil waren. Denn zwischenzeitlich hätte man im Prozesschaos den Überblick verlieren können, vielleicht sogar die Angeklagte Zschäpe selbst. Friedrichsens Held ist Richter Manfred Götzl, der im Prozess trotz zahlloser Torpedierungen durch Befangenheitsanträge und Nebelkerzen den Überblick behält.
Friedrichsens Buch zeigt: Mit dem Ende eines der bedeutendsten Prozesse deutscher Justizgeschichte wird kein Schlussstrich gezogen, sondern die Suche nach wahren Tätern und schweren Ermittlungsfehlern geht weiter.

Interesse an Geschichte und Aufbau politischer Prozesse

Rezensent: Martin Lippert

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Personen: Friedrichsen, Gisela

Schlagwörter: Rechtsterrorismus Verfassungsschutz Prozessgeschichte NSU