Die alte Geschichte vom Rattenfänger neu erzählt.
Rezension
Thomas Baas erzählt und illustriert die alte Geschichte vom Rattenfänger von Hameln auf seine Weise. Den Bürgern von Hameln sind ihre Kinder lästig, da sie stolz und eitel sind und die meiste Zeit ihres Lebens mit Schlemmen und Schmausen verbringen - und dabei stören die Kinder anscheinend. Am Heiligabend 1283 hält die Rattenplage Einzug in die Stadt und die Bürger wissen sich bald keinen Rat mehr, wie sie der Plage Herr werden sollen. Schließlich erscheint der Flöten spielende Rattenfänger und befreit die Stadt von den schrecklichen Tieren. Als er jedoch von den Hamelner Bürgern um seinen versprochenen Lohn geprellt wird, schwört er Rache. Und diese nimmt er einige Zeit später, indem er die Kinder der Stadt mit sich in die Ferne lockt .
Mich stört an dem großformatigen Bilderbuch, dass der Autor und Illustrator gerade bei der Darstellung des Rattenfängers von der ursprünglichen Sage abweicht. Dieser wird ganz in schwarz dargestellt – dabei wird er in der ursprünglichen Geschichte der Brüder Grimm als Pfeifer in bunten Kleidern beschrieben. Gerade auch die englische Bezeichnung des ‚pied piper’ setzt die bunten Kleider voraus.
Rezensent: Margot Haffke
Personen: Tasso, Marine Baas, Thomas Kennel, Odile
Der Rattenfänger von Hameln / Marine Tasso. Ill. von Thomas Baas. Dt. von Odile Kennel. - Berlin : Kleine Gestalten, 2016. - O. Pag. : überw. Ill. ; 36 cm. -
ISBN 978-3-89955-766-4
Sagen, Fabeln, Legenden - Signatur: Jm 3 - Bücher