Coe erzählt eine gefühlvolle Geschichte um das Mutter/Tochterverhältnis über drei Generationen.
Rezension
Coe legt hier einen ganz unpolitischen, melancholischen, gefühlvollen Roman vor und bricht damit mit der eigenen Erzähltradition. Zu Beginn des Romans erfährt Gill vom Tod ihrer Tante Rosamond. Im Nachlass findet sie vier Kassetten und den Hinweis diese Imogen zu geben, die sie vor 20 Jahren nur einmal getroffen hatte. Die Suche nach Imogen bleibt erfolglos; der größte Teil des Romans besteht nun aus den Erzählungen Rosamonds zur Familiengeschichte, die für Imogen bestimmt waren. Sie erzählt über einen Zeitraum von 65 Jahren und von viel Leid und Schmerz im Zusammenleben. Ihre Erzählungen macht sie an Familienfotos fest, die sie detaillereich beschreibt. Chaos und Zufall sind vielleicht die natürlich Ordnung der Dinge - damit beendet Rosamond als Fazit ihre Geschichten. Für den Leser bleibt die "Lehre", dass manchmal auch zwei sich völlig widersprechende Vorstellungen wahr sein können.
Oft wird der Vergleich zu Mc Ewans "Abbitte" gezogen. Für alle LiebhaberInnen leiser Töne, die einen nachdenklichen, gut formulierten Text zu schätzen wissen.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Coe, Jonathan
Coe, Jonathan:
Der Regen, bevor er fällt : Roman / Jonathan Coe. Dt. von Andrea Gressmann. - München : Dt. Verl.-Anst., 2008. - 298 S. ; 20 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-421-04367-2 geb. : EUR 18.95
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