Tillman, ein junger Dachdecker, wächst zum Riesen heran, und gewinnt innerliche Größe, auch gegen äußerliche Einflüsse.
Rezension
Was passiert eigentlich, wenn Menschen in vielerlei Hinsicht aus ihrer Umgebung herauswachsen? Mit einem begeisternden Sprachstil erzählt der Autor das Leben eines Jugendlichen in einer südwestdeutschen Kleinstadt mit allen ihren kleinbürgerlichen Lebens- und Denkweisen. Fast zeitlos entwickelt Stefan aus dem Siepen eine Geschichte, die unerbittlich auf ihr Ziel zusteuert. Der Sohn eines Dachdeckers wächst über alle hinaus. Niemand kann seinem Wachstum Einhalt gebieten. Sein äußeres Wachstum fordert Tillman zu innerem Wachstum heraus, dabei setzt ihm eine kleinbürgerliche Gesellschaft des Mittelmaßes und der kurzzeitigen Sensationen zu. Und doch findet er einen Weg zu innerer Größe, auch wenn das äußere Wachstum seine Kräfte am Ende zu überfordern scheint. die Geschichte spielt zu einer Zeit und in einer Welt, die noch nichts vom Internet und seiner Dynamik weiß. Und so ist es gleichzeitig ein Roman, der vom Entwicklungspotential erzählt, das der Hauptakteur aus der Literatur schöpft.
Eine gute Lektüre auf hohem sprachlichen Niveau, die zum Innehalten, Genießen und Weiterdenken, einlädt und mit eindringlichen Bildern gleichzeitig berührt und zum Lachen bringt.Rezensent: Ulrich Walter
Personen: Siepen, Stefan aus dem
Siepen, Stefan aus dem:
Der Riese : Roman / Stefan aus dem Siepen. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2014. - 198 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-423-26025-1 kt. : EUR 14.90
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