Odyssee eines Ausnahmehundes.
Rezension
Jack London präsentiert in seinem weltweit bekannten Roman, die dramatischen Stationen des Mischlingshundes „Buck", erzählt aus dessen Perspektive. Buck gilt als Ausnahmehund: kämpferisch, zäh, intelligent, der wie ein König über das Anwesen seines Halters, des kalifornischen Richters, wacht. Hundefänger verschleppen Buck aus seinem Paradies in ein qualvolles, zerstörerischeres Dasein. Trotz aller Brutalität, tauscht der Protagonist nie seine Würde mit Unterwürfigkeit, sondern bleibt seiner „Erhabenheit" treu, praktiziert dauerhaft Abwehr- und Kampfbereitschaft, um überleben zu können, lernt das Gesetz der Schonungslosigkeit kennen, wird dabei konfrontiert mit dem urzeitlichen Raubtier in sich. John Thornton erlöst ihn aus seiner Fron. Zwischen Mensch und Tier entwickelt sich eine tiefe Liebe, gepaart mit Anhänglichkeit und Beschützerinstinkt. Bucks Dasein erhält dadurch wieder eine zivile Aufgabe. Erst nach dem Tod Thorntons, erfährt der „Held" seine endgültige Bestimmung, als Leitwolf eines Rudels, eine Regression, die ihn zurückführt in die tiefen Wälder der Wildnis.
Mitreißend- aufwühlender Roman, erzählt aus der Perspektive des Hundes, der „menschlich" beobachtet, registriert, interpretiert - und - mit Überlegung agiert. Geeignet für alle (Patienten-)Büchereien.Rezensent: Brigitta Morgenstern
Personen: London, Jack Wolff, Lutz-W.
London, Jack:
Der Ruf der Wildnis : Roman / Jack London. Neu übersetzt, mit einem Nachwort und Anmerkungen von Lutz-W. Wolff. - Neuübersetzung, 6. Aufl. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2020. - 156 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-423-14277-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher