Berlin im November 2020: Der beliebte politische Radiomoderator Kurt Siebenstädter steckt in einer Lebenskrise.

---

Rezension

Kurt Siebenstädter hat schon alles gesehen. Er kennt die Spielregeln des Berliner Politikbetriebs seit vielen Jahren in- und auswendig. Doch nun, im Corona-Winter 2020, steckt der ebenso beliebte wie für seine respektlosen politischen Interviews berüchtigte Radiomoderator mit 51 Jahren in einer Lebenskrise. Er fühlt sich ausgebrannt und den neuen Herausforderungen und Vorgaben hinsichtlich 'Political correctness' und politischer Moral nicht gewachsen. Unerwartet erhält er das Angebot der Liberalen, als Parteisprecher quasi die Seiten zu wechseln. Wie wird er sich entscheiden? Christoph Peters schafft mit seiner effektvollen und versierten Beschreibung des Berliner Politikbetriebes eine gelungene Satire, die man als Gegenwartsadaption von Wolfgang Koeppens Roman "Das Treibhaus" lesen kann. Wer mag, kann dabei auch leicht Polit-Akteure wie Spahn, Lauterbach, Lindner und Kubicki ausmachen. Sprecher Axel Wostry liest den Roman hervorragend.

Als intelligente Satire auf den Berliner Politikbetrieb breit empfohlen.

Rezensent: Wolfgang Vetter

Personen: Peters, Christoph Wostry, Axel