Ich-Erzählung eines Kindes über die schwierige Beziehung zum alkoholkranken Vater mit einem positiven Lösungsansatz.
Rezension
Der Ich-Erzähler erkennt schnell, dass das entspannte Spiel mit Papa mit Vorsicht zu genießen ist. Denn Papa kann ganz plötzlich zum Ungeheuer werden, seine Augen verändern sich. Und wer trägt dann die Schuld? Das Kind? Oder der Schal, der immer mehr wächst und zum Lebenshindernis wird? Diese einfühlsame Bilderbuchgeschichte zum Thema Alkohol wird auch in den Zeichnungen der Illustratorin Maria Blazejovsky gefühlvoll umgesetzt. Immer steht der Ich-Erzähler im Mittelpunkt, unterstützt durch seine Mutter. Der Schal als Bild für die Alkoholsucht ist klar verständlich. So ergänzen sich Text und Bild in der Umsetzung der Gefühlswelt des Ich-Erzählers sehr gut. Am Ende wird deutlich, nur der Suchtkranke selber kann seine Abhängigkeit lösen. Aus meiner Sicht ist dies die wichtigste und entlastendste Botschaft für Angehörige – kindgerecht übermittelt!
Zum Gesprächseinstieg gut geeignetes Bilderbuch für Büchereien, in deren Umfeld Alkoholabhängigkeit in der Familie ein Thema ist. Ab 4 J.Rezensent: Ilka Lautner
Personen: Göschl, Bettina Wolf, Klaus-Peter Blazejovsky, Maria
Der Schal, der immer länger wurde / Bettina Göschl. Klaus-Peter Wolf. Ill. von Maria Blazejovsky. - 1. Aufl. - München : Annette Betz Verl., 2006. - o.Pag.: überw. Ill. ; 27 cm
ISBN 3-219-11221-8
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher