Ein junger Nigerianer aus besserer Gesellschaft kommt ins Gefängnis und ist dessen korrupter Hierarchie ausgeliefert.
Rezension
Zuba hat gerade seinen Ersatzdienst beendet und ein Stipendium für einen Master-Studiengang in England bekommen. Voller Freude auf seinen baldigen Auslandsaufenthalt kehrt er nach Hause zurück. Doch der Vater ist im Krankenhaus und Zuba muss einstweilen die Leitung dessen gut gehender Privatschule übernehmen. Die Schulleiterin bietet ihm ihre Hilfe an. Zuba entdeckt, dass sie in Betrügereien verwickelt ist und kündigt ihr. Aus Rache beschuldigen sie und ihr Mann Zuba und dessen Freund des Raubes und der Körperverletzung. Polizisten nehmen die beiden fest, sie werden verhört und ins Gefängnis geworfen. Der Leser erlebt mit ihnen die Bestechlichkeit der Justiz, die Hierarchie in den Gefängnissen und die Brutalität der Wärter und Insassen. Der Autor zeigt in klarer, teils ironischer Sprache eine vielschichtige afrikanische Welt, den Familienzusammenhalt, Freundschaften unter fast unmöglichen Bedingungen und Menschen in und außerhalb der Gefängnisse, die ihre Hoffnung nicht verloren haben.
Diese eindrucksvolle Schilderung der nigerianischen Gesellschaft und ihrer Schattenseiten hat bei aller Härte auch Witz und kann allen Lesern mit Interesse an fremden Kulturen empfohlen werden.Rezensent: Luise Rohrhirsch
Personen: Ozumba, Kachi A. Nitsche, Rainer
Ozumba, Kachi A.:
Der Schatten eines Lächelns : Roman / Kachi A. Ozumba. Dt. von Rainer Nitsche. - Berlin : Transit, 2010. - 249 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-88747-243-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher