Little, Melanie
Der Schreiber von Córdoba
Bücher

Erlebnisse eines jungen konvertierten Juden und seines muslimischen Sklaven zur Zeit der spanischen Inquisition.


Rezension

Kastilien am Ende des 15. Jahrhunderts: Das langjährige friedliche Zusammenleben von Christen, Juden und Muslims ist beendet. Spanien soll geeint und rein d.h. rein christlich werden. Der 15jährige Ramón stammt aus einer Familie zwangskonvertierter Juden; er erlernt den Beruf seines Vaters, der Schreiber ist, und teilt seine Liebe zu Büchern. Dabei erfährt er, wie gefährlich es u.a. ist, in dieser Zeit der Religionsverfolgung wertvolle jüdische und islamische Bücher vor der Vernichtung zu bewahren oder Schweinefleisch nicht zu mögen. Amir ist Muslim und lebt zunächst als Sklave in Ramóns Familie. Ramóns und Amirs Verhältnis ist durch Abgrenzung, Misstrauen und Neid, zugleich aber auch durch Zuneigung und Mitgefühl geprägt. Beide erleben auf ihre Art Unfreiheit und Angst um ihr Leben und ihre Zukunft. Als sie sich nach Jahren wiederbegegnen - Amir wird Sklave auf einem spanischen Galeerenschiff und Ramón arbeitet für die spanische Inquisition - können sie befreit aufeinander zugehen.

Die eigenwillige Form des Romans - er ist in Versen geschrieben - bringt eine hohe Ausdrucksstärke und Subtilität mit sich. Geeignet für anspruchsvolle Jugendliche sowie Erwachsene.

Rezensent: Anne Rank


Personen: Broermann, Christa Little, Melanie

Schlagwörter: Freundschaft Religion Inquisition Intoleranz

Little, Melanie:
Der Schreiber von Córdoba / Melanie Little. Dt. von Christa Broermann. - München : Hanser, 2012. - 298 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-446-24016-2

Zugangsnummer: 30570
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher