Ein Ausflug in die Hochsaison einer Nobelsommerfrische der Wiener Hautevolee aus Adel und Establishment.
Rezension
Mitte des 19. Jh. erschloss der Bau der Semmering-Bahn, der ersten Hochgebirgsbahn der Welt, für etwa 100 Jahre eine Sommerfrische des Adels, der Künstler, Schauspieler und Literaten, Bankiers, Kaufleute und Industriellen vor den Toren Wiens – den Semmering. Manch einer mag sich an Thomas Manns Zauberberg erinnert fühlen oder jüngere Zeitgenossen sehen in den mondänen Hotelpalästen und den prächtigen Sommervillen eher eine Anspielung an einen Film wie „The Grand Budapest Hotel“.
Wolfgang Kos hat eine eigene Beziehung zu dieser "exzentrischen Landschaft". In kleinen Geschichten, Anekdoten, Porträts seiner Bewohner oder einfach nur in kenntnisreichen Beschreibungen der Topographie und einer Fülle historischer Bilder des Semmering, nimmt der Autor den Leser hinein in die touristische Glanzzeit einer vergangenen Epoche. In den 1980er Jahren war jeder Zauber verflogen. Ob er eine neue Belebung erfährt, mag dahingestellt sein – so wie es einmal war, wohl kaum.
Rezensent: Wolf-Peter Koech
Personen: Kos, Wolfgang
Kos, Wolfgang:
Der Semmering : Eine exzentrische Landschaft / Wolfgang Kos. - Salzburg : Residenz, 2021. - 382 S. : Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-7017-3507-5
Epochen übergreifende Behandlung von Einzelthemen - Signatur: Gc - Bücher