Eine Jahrhundertgeschichte.
Rezension
Als der zwölfjährige Zeno erfährt, daß sein Vater schwerst erkrankt ist, muß die familiäre Situation neu definiert werden. Während die Mutter den Patienten begleitet, verbringt Zeno den Sommer 1999 -"seinen Sommer"- bei dem ihm bis dato unbekannten Großvater, abgeschieden in ländlicher Einöde, ohne Handy-Empfang, fernab des dörflichen Treibens. Obwohl Zeno sich als Störenfried im Alltag des "alten Mannes" empfindet, der in einer Art "Endlosschleife" gedanklich nur um sich selbst und seine Rituale kreist, gelingt es dem Jungen ganz allmählich, Nähe mit vorsichtigen Gefühlsempfindungen zu entwickeln, eine Gemeinsamkeit zu finden. Der Ich-Erzähler führt den Leser mit der tragischen, persönlichkeitsprägenden Geschichte des Opas durch ein ganzes Jahrhundert und schließt den Kreis mit der Ankunft in der Gegenwart, dem Beginn seines eigenen (Erwachsenen-) Lebens.
Wunderbare, emotional fein gesponnene Lektüre. Fesselnd, sensibel, episch dicht. Empfehlung für alle (Patienten-) Büchereien.Rezensent: Brigitta Morgenstern
Personen: Geda, Fabio
Geda, Fabio:
Der Sommer am Ende des Jahrhunderts : Roman / Fabio Geda. Dt. von Christiane Burkhardt. - München : Knaus, 2013. - 349 S. ; 22 cm. - Aus d. Ital.
ISBN 978-3-8135-0499-6 geb. : EUR 19.99
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch