Vielschichtige Sommerlektüre über die erste Liebe, ein Flüchtlingsschicksal, Diskriminierung und Zivilcourage.
Rezension
So wütend ist Nora auf ihre Mama, dass sie sich noch nicht einmal von ihr verabschieden möchte. Hat Mama sie doch tatsächlich gegen ihren erklärten Willen bei der ihr fremden Oma gelassen! Und hier, in Omas kleinem Häuschen in der norwegischen Waldeinsamkeit, soll sie ihre Sommerferien verbringen? Doch dann trifft Nora Abbas, den Jungen aus Afghanistan, der jede Faser ihres Körpers zum Kribbeln bringt und Nora möchte nichts lieber als jeden Ferientag mit ihm verbringen. Oma kennt Abbas Familie offensichtlich gut, doch scheint eine unsichtbare Mauer sie voneinander zu trennen. Hat das etwas mit Omas Arbeit als Kriegsberichterstatterin in Afghanistan zu tun? Weder Oma noch Sayed, Abbas Papa, wollen über Afghanistan sprechen, über den Krieg und über die Geschichte von Abbas Familie. Erst als Abbas, unvorstellbar schockierend für Nora, Ziel rassistischer Diskriminierung wird, erkennt Nora, dass sie ihre Stimme erheben muss und plötzlich fallen alle Grenzen der familiären Sprachlosigkeit.
Sommerlicher Kinderroman für Leser:innen ab 10 Jahre, der das flirrende Erleben der ersten Verliebtheit einbettet in eine facettenreiche Familien- und FlüchtlingsgeschichteRezensent: Christine Heymer
Personen: Akerlie, Iben Kronenberger, Ina
Akerlie, Iben:
Der Sommer, in dem einfach alles passiert ist / Iben Akerlie. Dt. von Ina Kronenberger. - Hamburg : Oetinger, 2024. - 169 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-7512-0417-0
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher