Norwegen: Schriftsteller Funder beschreibt sein Leben. Auf der Suche nach einem erträglichen Selbst zieht er Bilanz.
Rezension
Funder verbringt als 15-Jähriger den Sommer mit seiner Mutter auf der Halbinsel Nesodden. Außer seiner Schreibmaschine braucht er nicht viel. Freunde hat er nicht und auch keine eigene Meinung. So lässt er es zu, dass der nicht sehr angesehene Ivar Malt ihm seine Freundschaft anträgt. Am Tag der Mondlandung lässt er diesen schmählich im Stich. Hier bricht die Geschichte ab. Wir landen in Amerika in einem fiktiven Nest und lernen Frank Farrelli kennen, der als Übermittler schlechter Nachrichten das Pech anzuziehen scheint. Auch er ist ein unentschlossener, vager Mensch. Funder begegnet uns als etwa 60-Jähriger wieder, noch immer nicht mit sich versöhnt. Der Vater ist gerade gestorben, sein Roman im Computer verschwunden, woraufhin er zusammenbricht. Ein Psychiatrieaufenthalt in Amerika soll ihm wieder auf die Beine helfen. Der Epilog verbindet die unterschiedlichen Romanteile miteinander. Lars Saabye Christensen ist ein grandioser Erzähler und feiner Beobachter menschlicher Untiefen.
Ein Entwicklungsroman, der anspruchsvolle Unterhaltung bietet und zum Nachdenken anregt.Rezensent: Susanne Brenner
Personen: Christensen, Lars Saabye Hildebrandt, Christel
Christensen, Lars Saabye:
Der Sommer, in dem meine Mutter zum Mond fliegen wollte : Roman / Lars Saabye Christensen. Dt. von Christel Hildebrandt. - München : btb, 2013. - 478 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-442-75417-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher