Zwei jugendliche Außenseiter finden in einem gemeinsamen Abenteuer Zugang zu ihren verdeckten Kompetenzen.
Rezension
Dario, ein Junge mit herausforderndem Verhalten, ist auf der Flucht vor seiner Realität und auf der Suche nach seinem Vater. Andy, ein Junge mit schwerer cerebraler Bewegungsstörung, der sich kaum verständigen kann, wird von ihm ungefragt auf eine Reise ins Ungewisse mitgenommen. Zusammengebracht hat sie ihre Schulleitung: Dario wird damit "bestraft", Andy zu betreuen. Auf ihrer Fahrt finden beide Zugang zueinander und wachsen aneinander. Vieles ist wie im Märchen: ein Monteur baut ihnen ein Spezialfahrzeug, die Polizei lässt sie in Ruhe, über ein paar edle Steine kommen Andy und ein Mädchen in Kontakt miteinander. Andy beginnt zu sprechen und sich nicht mehr als passives Objekt anderer behandeln zu lassen. Clima entfaltet einen immer differenzierteren Blick auf Andy, seine Persönlichkeit, seine Möglichkeiten und Bedürfnisse. Dasselbe gilt für die Wahrnehmung von Dario, der am Ende nicht mehr dem Bild eines aufsässigen Störers entspricht und vom idealisierten Vater Abschied nimmt.
Das auch als Schullektüre geeignete Jugendbuch zeigt beeindruckend, wie facettenreich die oft übersehene Persönlichkeit von Menschen mit einer Beeinträchtigung sein kann.Rezensent: Klaus Beyer-Dannert
Personen: Schmidt, Katharina Clima, Gabriele Neeb, Barbara
Clima, Gabriele:
Der Sonne nach / Gabriele Clima. Dt. von Barbara Neeb u. Katharina Schmidt. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2020. - 155 S. ; 21 cm. - (Reihe Hanser). - Aus d. Ital.
ISBN 978-3-423-62728-3 kt. : EUR 9.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Cli - Buch