Ein Mittvierziger in der Krise.
Rezension
Drew Silver (44) einen Gewinner zu nennen, fällt wirklich schwer. Ja, er war mal als Komponist und Schlagzeuger an einem One-Hit-Wonder beteiligt. Davon blieben ihm aber nur ein Tinnitus und ein ständig schrumpfender Tantiemen-Scheck. Als Trennungswrack lebt er nicht mehr mit Frau und Tochter zusammen, sondern haust in einem ehemaligen Hotel für Männer wie ihn am Rand einer US-amerikanischen Ostküstenstadt. Erst eine lebensbedrohliche Erkrankung lässt ihn die Lethargie überwinden und sich seiner (Groß-)Familie aus dem modernen jüdischen Milieu wieder zuwenden. Gerade seine schwangere Tochter (18) braucht ihn sehr. Sogar an seine Ex-Frau, die vor der zweiten Ehe steht, nähert er sich wieder an. Der Autor (geb. 1970) ist Experte für Männer in Krisen und schildert Silvers Leben durchaus mitfühlend und humorvoll aber auch sehr direkt. Manch deutsche Leserinnen und Leser mögen den Text als überemotional und übersexualisiert empfinden. Der belanglose deutsche Titel lässt dies nicht erahnen.
Die Merkmale der Zielgruppe dürften mit jenen des Protagonisten korrespondieren: männlich, 30-50 Jahre alt, mit (sprachlichen) Nehmerqualitäten.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Tropper, Jonathan Moosmüller, Birgit
Tropper, Jonathan:
Der Sound meines Lebens : Roman / Jonathan Tropper. Dt. von Birgit Moosmüller. - München : Droemer, 2014. - 377 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-426-28120-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher