16 zum Teil ganz kurze Erzählungen des slowenischen Autors.
Rezension
Der 1963 in Ljubljana geborene und dort lebende Autor wird zur neuen slowenischen Autorengeneration gerechnet. Er schreibt Stücke für den Rundfunk und Essays, spielt in einer Punkband. - Leere, unbehauste, vereinsamte Menschen, die Nähe suchen, aber aneinander vorbei reden, sich gegenseitig auf die Nerven gehen, aber keinen eigenständigen Weg aus ihren Krisen finbden können. Einige Texte haben nur wenige Seiten, Szenarien von Kälte und Bedrohung, menschen voll Einsamkeit selbst da, wo sie nicht allein sind, von Fiktionen und Zwängen wie Marionetten an unsichtbaren Fäden geführt, auf Wegen die sie nicht gewählt haben, obwohl sie eine Wahlmöglichkeit gehabt hätten. - Erzählungen, die Alltagsszenarien unverblümt aufzeigen und dem Leser die Augen öffnen können für das eigene Beziehungsumfeld. Örtlich sind sie geprägt aus den Zeiten der Unfreiheit, nach der die Menschen noch lernen, den Neuanfang für sich auszubalancieren.
Für LeserInnen, die Interesse an Gegenwartsliteratur haben. Texte, die in ihrer Knappheit viele Spielräume zu entdecken aufgeben.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Blatnik, Andrej
Blatnik, Andrej:
Der Tag, an dem Tito starb : Und andere Erzählungen / Andrej Blatnik. Dt. von Klaus Detlef Olof. - Wien : Folio, 2005. - 129 S. ; 21 cm. - Aus d. Slow.
ISBN 978-3-85256-298-8 geb. : EUR 19.50
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bla - Buch