In rotem Ferrari und Maßanzug taucht er beim Papst auf, um ihn in Versuchung zu führen: der Teufel höchstpersönlich.
Rezension
Wie bei Hiob oder bei Faust ist wieder einmal Gott mit dem Teufel eine Wette eingegangen. Und so muss sich der Papst in Lewinskys sprachmächtiger Weihnachtsgeschichte mit dem Teufel höchstpersönlich auseinandersetzen. Ausgelöst durch den gehaltvollen Christ-Panettone der Schwester Innocentia, dem der heilige Vater nicht widerstehen kann, sieht er den Leibhaftigen in seinem Schlafgemach erscheinen. Eloquent verspricht ihm dieser, alle die katholische Kirche bedrückenden Probleme lösen zu können, wenn er denn nur einigen Modernisierungsmaßnahmen zustimme. Nachdem beim Vorschlag einer Fusionierung mit Mitbewerbern mit einer verwandten Angebotspalette die Protestanten als eine Unmöglichkeit schnell abgewiesen werden, zieht man andere Möglichkeiten der Sanierung der maroden kirchlichen Finanzen in Betracht. Sponsoring scheint das Gebot der Stunde zu sein. Wird der Papst zustimmen? Sprecher Dietmar Mues schwelgt förmlich in den vollmundigen Formulierungen der humorvoll bösen Vorlage.
Die enthusiastische Interpretation lässt die Satire zu einem Hörvergnügen werden, nicht nur zur Weihnachtszeit - und sogar für Katholiken.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Lewinsky, Charles
Lewinsky, Charles:
Der Teufel in der Weihnachtsnacht : Ungekürzte Lesung / Charles Lewinsky. Gelesen von Dietmar Mues. - Hamburg : Osterwold Audio, 2010. - CD ; 63 Min.
ISBN 978-3-86952-064-3 : EUR 9.95
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - CD