Fiktive Lebensgeschichte eines Pfarrers aus einer schottischen Kleinstadt, der dem Teufel begegnet sein will und danach auf mysteriöse Weise verschwindet.
Rezension
Gideon Mack, der Pfarrer der kleinen schottischen Gemeinde Monimaskit, stürzt bei dem Versuch, den Hund seiner Kollegin zu retten, in die Schlucht des Flusses Keldo. Drei Tage bleibt Gideon Mack verschollen und alle denken, er sei tot. Doch dann taucht er kaum verletzt wieder auf und behauptet, er sei in einem unterirdischen Höhlensystem dem Teufel begegnet. Dieses Erlebnis und einige mysteriöse Vorfälle im Vorfeld führen dazu, dass er seine Lebensgeschichte aufschreibt und danach endgültig verschwindet. In der Biographie beschreibt er seine strenge Kindheit in einem schottischen Pfarrhaus, sein soziales Engagement in der jetzigen Gemeinde, aber auch den Verlust seines Glaubens. Eine besondere Rolle spielen die Dialoge mit einer eigenwilligen atheistischen Dame im Ort. Das Testament gerät einem Verleger in die Hände, der sich entschließt das eigentümliche Testament zu veröffentlichen. Es bleibt eigentlich offen, ob Gideon Mack sich eine eigene Welt aufgebaut hat oder ob er tatsächlich den Teufel getroffen hat? Das bestechende in diesem Buch sind die guten Einblicke in ein strenges schottisches Pfarrhaus, in die kirchlichen Strukturen und Beschreibung Schottlands. Die Auseinandersetzung mit der Agnostikerin ist interessant. Das Thema Teufel ist skurril, bleibt aber letztendlich oberflächlich.
Ein Buch für Schottlandfreunde und kirchlich Interessierte und alles in allem eine faszinierende, fesselnde Geschichte.Rezensent: Martin Ertz-Schander
Personen: Robertson, James Ingendaay, Marcus
Robertson, James:
Der Teufel und der Kirchenmann : Roman / James Robertson. Dt. von Marcus Ingendaay. - 1. Aufl. . - München : Manhattan, 2008. - 476 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-442-54636-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher