Der 7. Fall für Shan, den nach Tibet verbannten Ex-Polizisten, dreht sich um einen Dreifachmord in einer Klosterruine.
Rezension
Der Protagonist, gezwungenermaßen Inspektor für Kanäle, hegt viel mehr Sympathie für die Tibeter als die Regierung. Durch seine guten Verbindungen gelingt es ihm, nach und nach Licht in den Mordfall zu bringen. Dabei kommt er in Kontakt mit der tibetischen, sehr religiösen Ursprungsbevölkerung, chinesischen Neusiedlern, Verbrecherbanden, Ausländern und verschiedensten staatlichen Organen, die auch ein versteckt liegendes Lager für brutale Umerziehungsprogramme betreiben. - Pattison lässt sich Zeit und entwickelt den Fall in kurzen Sätzen langsam und mit vielen Nebenepisoden und -personen. Die politische Dimension spielt dabei eine größere Rolle als die psychologische. Der Tibet-Konflikt wird eindringlich hinsichtlich der Härten für alle vom chinesischen Staat Unterdrückten vermittelt. Leichte Schwächen zeigt der Autor aber leider bei der allzu oberflächlichen Schilderung der eigentlich imposanten Landschaft, zumal die Handlung weitgehend außerhalb geschlossener Räume spielt.
Eher für Krimileserinnen und -leser, die kompliziertere Fälle mögen. Als Teil einer Serie besonders für Bibliotheken interessant, wo schon frühere Bände gut nachgefragt wurden.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Pattinson, Eliot Haufschild, Thomas
Pattinson, Eliot:
Der Tibetische Agent : Shan ermittelt. Roman / Eliot Pattinson. Dt. von Thomas Haufschild. - Berlin : Rütten & Loening, 2013. - 397 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-352-00854-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher