Eine 72-Jährige träumt sich in einer entlegenen Gegend in den USA in eine Kriminalgeschichte hinein.
Rezension
Die US-Amerikanerin Moshfegh erzählt von der 72-jährigen Ich-Erzählerin Vesta, die nach dem Tod ihres Mannes in einer abgeschiedenen Blockhütte im Osten der USA lebt. Beim Spazierengehen mit ihrem Hund Charlie findet sie ein Blatt Papier, auf dem von der Ermordung einer Magda berichtet wird. Vesta denkt darüber nach und erfindet nach und nach eine Geschichte um Magda, den in sie verliebten Jungen Blake und dessen Mutter Shirley. Als Vesta tatsächlich in der Bücherei eine Shirley kennenlernt, verwischen mehr und mehr die Grenzen zwischen Realität und Phantasie.
Allmählich wird klar, dass die schon in ihrer Ehe unglückliche Vesta eine vereinsamte Träumerin ist. Auf der Suche nach ihrem entlaufenen Hund gerät sie in die Abschiedsparty einer Krebskranken, wodurch Vestas Leben weiter aus dem Ruder läuft. Die „Ermittlerin“ wird mehr und mehr enttarnt.
Eine geschickt konstruierte Geschichte, die die Konventionen des Kriminalromans auf den Kopf stellt.
Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Moshfegh, Ottessa Burger, Anke Caroline
Moshfegh, Ottessa:
Der Tod in ihren Händen : Roman / Ottessa Moshfegh. Dt. von Anke Caroline Burger. - München : Hanser Berlin, 2021. - 255 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-446-26940-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher